Mit einem Tag Verspätung starten wir am 11.05. gegen Mittag unseren 2. Teil der Reise Richtung Italien. 1. Ziel ist Sand im Taufers, wo wir Heiko überraschen wollen, der grade seinen Paraglidingschein dort zu Ende macht. Gegen 21.30 Uhr erreichen wir nach einem starken Regenguß die Brennerautobahn wo wir nach der italienischen Grenze direkt mal herausgewunken werden und Führerschein und Fahrzeuhschein vorweisen müssen 🙁 , die weitere Fahrt verläuft ohne besondere Vorkommnisse und wir können in Bruneck einen Nachtparkplatz finden, wo wir beide totmüde direkt einschlafen. Am nächsten Morgen überraschen wir Heiko kurz nach seinem bestandenen Prüfungsflug und stoßen um halb 10! mit einem leckeren Kölsch darauf an. Die Reise geht weiter Richtung Manerba am Gardasee, wo Hanna und Daniel auf uns warten. Hier wird bei schönem Wetter erstmal gegrillt und Bier konsumiert. Am nächsten Morgen teilen die beiden uns mit, dass sie die halbe Nacht über der Toilette verbracht haben. Hoffentlich sind wir nicht auch noch dran??? Bisher gehts uns gut… das Wetter ändert sich und es kommen immer wieder Schauer und kleine Gewitter durch. Zum Abend hin gehts uns immer noch gut, Daniel gehts besser, aber Hanna macht uns Sorgen. Wir brechen auf zu einem neuen Standort, die Herren wollen surfen! Südöstlich, Camping Baldo, bei Brenzone ist surfen möglich, aber gar nicht so einfach wie es aussieht. Der nächste Tag bringt Regen, dauernd Regen. Da sind wir in der Schweiz ganz schön verwohnt worden… Hanna geht es wiedere schlechter, sie beschließen ihren Urlaub abzubrechen. Vorher noch mal schnell aufs Wasser und surfen, Daniel macht schon eine deutlich bessere Figur.
Jetzt sind wir wieder zu zweit. Also schnell noch Wassertank befüllen, duschen und Toilette und runter vom Campingplatz Richtung Costermano. Sam hat Spaß daran gefunden mit unserem großen Jolly durch kleine, enge italienische Bergstraßen zu fahren, ich bin begeistert – NICHT! Aber er hat das Auto im Griff. Guter Fahrer! Wir sind auf Flugentzug und da ich nicht vom Monte Baldo fliegen möchte, wegen dem MINI Landeplatz gleich am Wasser, geht es für uns etwas ins Hinterland zum Monte Belpo. Bepackt mit ca. 13kg bzw 15kg geht es einen moderaten Wanderweg den Monte Belpo hoch. Viel Wind am Startplatz lässt mich einen kurzen abstecher in die Dornen machen, danach bekomme ich jedoch einen wunderbaren Flug mit Blick auf den Gardasee. Das möchten wir am nächsten Tag nochmal machen. Leider regnet es mal wieder und wir warten bis es vorbeigezogen ist, dann starten wir erneut zu unserer Wanderung. Oben angekommen sieht die Wetterlage nicht so optimal aus, Gewitter im anmarsch, Sam wird auf der Suche nach einer Unterstellmöglichkeit „von einem wilden Pferd ANGEGFRIFFEN“. Wir verlassen fluchtartig den Starplatz und entdecken ein altes verlassenes Hotel, wo wir Schutz vor dem Gewitter finden. „spooky“ Das Gewitter ist durch und wir begeben uns wieder Richtung Startplatz, immer mit Blick auf wilde Pferde, die bei genauerem betrachten gar nicht so wild sind und sich streicheln lassen. Ein schöner ruhiger Abendflug ist möglich. Unsere neuer Nachtplatz ist an der Kirche in Marciaga, oberhalb von Garda.
Übrigens: In den Wäldern um den Gardasee wohnt der Kuckuck, den ganzen Tag nur Kuck-kuck, kuck-kuck…es macht einen nur leicht verrückt. Nachts sind da auch noch andere Tierlaute, das „Huhuuu“ der Eulen ist da der am wenigsten unheimliche Laut.
Am 18.5. beschließen wir mit dem Rad nach Garda zu fahren, hin kein Problem. *Keep rollin’* Dort treffen wir auf viiiiele deutsche Touristen, kaufen frisches Obst und Gemüse auf dem Markt und fahren dann zurück zu unserem lieben Jolly, ca. 25 min nur bergauf strampeln, es ist warm, sehr warm. Erstmal abkühlen, also nach Süden nach Colà um von dort mit dem Rad an den See zum baden zu fahren. Kleinere Schauer vertreiben uns nicht vom Handtuch, das nahende Gewitter schafft es dann doch. Die „Abkürzung“ am Wasser entlang entpuppt sich als Fehler. Campingplatz an Campingplatz machen kein durchkommen möglich. Zum Glück haben wir ja Badesachen an. Am Folgetag gucken wir uns noch Salo an und fahren dann über die Passstrasse Richtung Idrosee. Natürlich darf hier das Gewitter nicht fehlen. Der Monte Alpo di Storo ist unser Berg, ca 1200hm zu Fuß mit Paragliding-Rucksack hoch, Hagel und Regen inklusive. Nach 4 Stunden Gehen und Zwangspause erwischen wir eine Gutwetterlücke und fliegen runter. Da weiss man dann warum man das Ding auf seinem Rücken hoch schleppt. Alles wieder runter gehen, die Zeiten sind vorbei. Der erwartete Muskelkater bleibt aus. Weiter geht es nach Molvene. Ein wunderschöner Ort direkt am See. Hier ist die Welt noch in Ordnung. Das Einzige was mich hier stört, ist ein Schild auf dem vor Bären gewarnt wird. Zu Gesicht bekommen wir allerdings nur (zum Glück) mehrere Feuersalamander.
22.05. Weiter geht es Richtung Bozen. Sehr beeindruckend ist das Ganze, wenn man über den Mendelpass fährt, mit einem mal eröffnet sich ein weites Tal mit Blick auf Bozen und Umgebung -gewaltigst-. Nett, wie das Navi so ist, führt es uns mitten durch Bozen durch. Das nehmen wir zum Anlass um noch mal schnell ein paar Lebensmittel zu kaufen. Das nächste Ziel ist St. Christina im Grödnertal. Kurz nach Kastelruth und Gott sei dank einem Tankstopp, werden wir wieder einmal von der Polizei rausgewunken…nach skeptischer Begutachtung unseres Jolly dürfen wir dann weiter fahren. Auf dem Wanderparkplatz Praplan finden wir unsere Nachtruhe und gleichzeitig Startpunkt für die morgige Wanderung.
Ich will hoch auf die Seceda. Will die Sella sehen und die Sicht auf Lang- und Plattkofel geniessen… Leider hängen da so ein paar Wolken rum ,es ist frisch, die Sonne zeigt sich selten und irgendwie liegt noch ziemlich viel Schnee. Egal, trotz der Wetterlage eine beeindruckende Aussicht und eine unglaublich vielfalt an Blumen, einfach traumhaft. Die Sonne zeigt sich erst wieder in Cortina de Ampezzo. Schickes Örtchen umgeben von imposanten Bergen.
Im Ausland Brot kaufen ist schwierig. Mal besteht es nur aus Kümmel, mal nur aus Mehl und Wasser und mal ist ziemlich viel Luft drin.?!
Wir entscheiden uns aufgrund der Wetterlage Richtung Pustertal, an den Kronplatz zu fahren. Dort Wandern wir mal wieder mit unseren schweren Rucksäcken zum Gipfel. Gipfelglück erreichen wir gegen 14.30 Uhr, es weht mittlerweile ein strammer Wind am Startplatz. Durch die anstregende Wanderung fällt der Flug nicht so lange aus. Dafür schmeckt das Landebier um so besser. Endlich noch mal duschen, mit unserer Outdoordusche und nicht wirklich temperiertem Wasser. Trotzdem gut. Weiter gehts nach Österreich, Sillian im Hochpustertal.