Ab dem 17.04. hat sich zum Fliegen eine günstige Wetterlage eingestellt.
So wurde sich am Dienstag erstmal eingeflogen. Keine großen Ziele. Einfach mal im Talkessel von Grindewald schauen was und wo es so geht. Und schon da wäre mit einem Plan einiges möglich gewesen.
Einen so richtig ausgeklügelten Plan gab es auch am Mittwoch nicht. Hinzu kam, dass die Schweizer Gleitschirmliga sich ebenfalls am Startplatz First eingefunden hatte. So haben die meisten Freiflieger, wie auch ich, zunächst abgewartet bis der Pulk weg war. Lediglich einfach mal weg fliegen, war mein Gedanke. Und so bot sich die Hangkante Richtung Westen erstmal an. Ging auch alles sehr gut über’s Faulhorn, Bira bis zur Schynige Platte. Zweilütschinen im Tal zu Füßen. Dann war die Hangkante zu Ende. Und nun? Also stand eine Talquerung an. Eigentlich hatte ich auf einen der vielen Mitflieger gesetzt, so dass ich ohne eigenen Plan einfach hinterher fliege. Tja, kurz vorher noch einen Haufen von denen vor der Nase gehabt, war plötzlich niemand mehr da. Trotz knapp 2700m Abflughöhe habe ich auf der gegnüberliegenden Seite an falscher Stelle gesucht und alles vernichtet. Vielleicht auch etwas sehr zurückhaltend mit der Leefliegerei. Meine nach Süden verlagerte erfolglose Suche nach Aufwind hat mich dann also im Lauterbrunnental zu Boden gezwungen.
Am 19.04. hatte die Firstbahn wegen Wartungsarbeiten geschlossen. Ok, dann halt den Thunersee mit dem Fahrrad umrunden.
Für den 20.04. hatte ich dann eine kleine Routenänderung im Kopf. Der Plan war näher am Hauptkamm über Männlichen, Tschuggen in Richtung Schilthorn. Da aber eine ganze Reihe an Schirmen bei der zuvor gescheiterten Talquerung auf den Bergrücken direkt südlich vom Thunersee zuhielten, habe ich spontan den eigenen Plan wieder über den haufen geworfen und bin gefolgt. Yeah, Anschluss gefunden und weiter geht’s. Es folgte ein Hammer Flug mit Höhen und Tiefen. Wegen Druck auf der Blase und mir bekanntem Fluggebiet, entschloss ich mich für einen Abstecher über Kandersteg. Die Anderen sind überwiegend Richtung Adelboden weiter. Birre(Berg), die kenne ich. Da dreh ich wieder auf. Tja, war wohl nichts. Da wo es sonst immer hoch ging, war nichts zu holen. Zum Glück konnte ich mich etwas weiter überm Ort wieder ausgraben. Danach wurde dann der Rückweg eingeschlagen. Wer mag, kann sich den Flug hier mal komplett rein ziehen. https://www.xcontest.org/world/en/flights/detail:DaSam/20.4.2018/10:28
Am Ende kam halt ein 67km flaches Dreieck bei raus. Bei den XC-Pro’s (XC = Cross Country) keine große Leistung. Für mich kleine Wurst war es jedoch ein Hammer Flug!
Was konnte man am Folgetag noch mit den Traumbedingungen anfangen? Wie schaut’s denn mit einem ähnlichen Ründchen mit Videodokumentation? Gerichtet an meinen ehemaligen sehr geschätzten Chef und Arbeitskollege Ralf, der mir zum Abschied ein Streckenjäger-Shirt mit auf den Weg gab. Lieben Dank und einen Gruß an den ganzen Haufen an dieser Stelle!
Hier das Video: