Oben auf dem Bärgli – Almhütte (29.6- 5.7.)

Wir werden freundlich auf der Almhütte empfangen. Helmut und Elisabet sind fast fertig mit melken. Johannes (18) aus Mainz, der den Sommer dort oben als Aushilfe arbeitet, weist uns auf unserem Parkplatz ein. Wir begrüßen alle und sehen uns erstmal auf dem Hof um. Dabei lernen wir auch Johanna (60) aus München kennen, die den Sommer über in der Küche bzw. im Haushalt Elisabet unterstützen soll. Der Hof liegt am Fuße von einer Steilwand – die „Alpschelewand“. Start für wunderbaren Kletterrouten von einfach bis schwer. Das Klettergebiet Ueschene zieht jeden Sommer viele Kletterer hier hoch. Nach der anstregenden Klettertour ist bei Elisabet noch für das leibliche Wohl gesorgt. Sie betreiben neben der Almkäseproduktion auch ein Restaurant mit deftiger Küche. Außerdem sind Zimmer bzw. ein Bettenlager vorhanden. Bericht:
http://bergsteiger.de/touren/klettern/sportklettern-ueschene-bei-kandersteg

Das einzige was hier oben fehlt ist: Der Anschluss ans Stromnetz. Gemolken werden die 18 Kühe aber nicht mehr von Hand. Es gibt eine Melkmaschinen mit zwei tragbaren Melkgeschirren. Hierfür wird ein Dieselgenerator hinterm Haus angeschmissen. Das ist übrigens morgens gegen halb 5 bis ungefähr 7, vielleicht auch halb 8, je nach dem wie schnell Helmut und Johannes vorwärtskommen. Jetzt ratet mal wo unser Jolly stand? Richtig, beim Generator. 🙂 Das Wasser kommt aus einer Quelle am Berg, wird gefiltert und zum käsen bzw. im Haus verwendet. Hat übrigens ausgezeichnete Trinkwasserqualität. Erwärmt wird das Wasser mit einem Holzofen der einen Wasserspeicher beheizt.

Wir werden gleich zum Abendessen eingeladen, sitzen gemütlich zusammen und erzählen von unserer Tour. Dabei lernen wir Johannes etwas besser kennen. Johanna geht kurz nach dem Essen in ihre Hütte gegenüber dem Hof.
Die erste Nacht hier oben ist etwas ungewohnt unruig. Wir hören die ganze Nacht über das gebimmel der Kuhglocken aus dem Stall und von den Rindern auf den Wiesen rund herum. Ausserdem wartet man darauf dass der Generator angeht. Aber das gleichmäßige brummen bringt einen wieder in den Schlaf. Wir haben uns für halb 8 Uhr zum Frühstück verabredet. Der Tisch ist bereits gedeckt. Die Kühe dürfen auf die Weide. Ein bisschen schlechtes Gewissen habe ich schon, weil alle bereits seit fast 4 Stunden aktiv sind und wir haben schön bis 7 Uhr im Bett gelegen und geschlafen. Elisabet ist bereits mit dem Käsen beschäftigt. Nach dem Frühstück bekommen wir unsere erste Aufgabe. Neben den 18 Milchkühen sind auch 20 Rinder auf einer Weide direkt am Haus. Da es bisher ungewöhnlich trocken ist, ist auch der Boden für die Rinderklauen nicht so optimal, viel zu hart. Ein Rind hat sich verletzt und humpelt über die Wiese. Wir sollen es von den anderen Tieren trennen und in den Stall treiben. Eigentlich dürfte das kein Problem sein. Es ist sehr steil, deswegen ist noch mehr vorsicht geboten. Aber Sam und ich, wir alten Kuhflüsterer, bringen das Tier ganz entspannt ohne weiteres runter zum Stall. Das arme Tier hat „es Grippli“ und muss mit Antibiotika behandelt werden und bekommt jetzt täglich antibiotische Salbe. Es sind Bakterien die sich in eine Wunde an den Klauen setzen und dort eine schöne Entzündung hervorrufen. Da das ganze ansteckend ist, darf das Rind erstmal nicht mehr auf die Wiese zu den anderen Rindern.
Am Nachmittag kommen ein paar Gäste vorbei. Ich schaue zu wie die Speisen zubereitet werden und helfe beim Spülen und Abtrocknen. Dank des schönen Wetters kommen auch am Abend noch Gäste. Ich fühle mich in meiner neuen Rolle als Bedienung ganz gut. Bestellung aufnehmen, servieren, abräumen. Die Leute sind nett und Elisabet lobt mich viel. Sam hilft beim Spülen und später auch im Stall. Uns macht es bisher Spass.
Auch am Sonntag kommen wieder Gäste. Wir grillen hinter dem Haus und nebenbei bewirten Elisabet und ich die Gäste.  Am Nachmittag geht Sam fliegen. Johannes und Ich begleiten ihn. Johannes scheint sehr interessiert am fliegen zu sein. Wahrscheinlich hat er sich mittlerweile schon zum Kurs angemeldet 😉 Er ist auf jeden Fall sehr fit, macht Bergläufe und kennt sich sehr gut in der Bergwelt aus. So ein Gleitschirm würde gut zu ihm passen. Ab 16.30 ist wieder Stall angesagt. Stall vorbereiten. Kühe zusammen treiben. Jede Kuh hat ihren Platz. Melken. Das Milchvolumen jeder Kuh wird notiert. Kühe, deren Milch zum käsen nicht in Ordnung ist kommt in einen anderen Kessel. Wird entweder an die Kälber verfüttert, in der Küche gekocht oder weggeschüttet. Der Käse gelingt nur mit der besten Milch. Es gibt übrigens auch 3 Schweine hier oben auf dem Hof. Quasi die Müllabfuhr. Sie bekommen die Küchenabfälle. Aber Kartoffel- und Möhrenschalen mögen sie nicht. Ansonsten liegen sie den ganzen Tag in der Sonne. Man muss aufpassen dass sie keinen Sonnenbrand bekommen. 🙂

Es gibt immer was zu tun. Langweilig wird hier keinem. Heute wird Holz gemacht. Außerdem muss noch ein Weg ausgebessert werden, der im Winter von einer Lawine teilweise zerstört wurde. Ich soll mich im Haushalt etwas zurück halten. Dann sitze ich halt in der Sonne und schreibe Blog und lese etwas. Vielleicht räume ich auch mal in unserem Jolly etwas auf? Oder streichle (massiere) lieber Kühe und Katzen. Heute gehe ich auch mal mit in den Stall. Ich darf sogar melken. Ich bin zwar früher viel bei meinen Freundinnen auf deren Bauernhöfen gewesen, aber gemolken habe ich noch nie. Euter reinigen, von Hand anmelken, schauen ob die Milch in Ordnung ist, melken mit dem Melkgeschirr, zum Schluß noch was auf die Zitzen schmieren und die nächste Kuh ist dran. Ich hätte mir besser ein paar Gummistiefel und dreckige Sachen angezogen. Naja, jetzt ist es zu spät. Überall Kuhschei…:)

Der nächste Morgen ist anders. Johanna’s etwas seltsame Ansicht von Arbeit und allgemein der Dinge, führt häufig zu Unstimmigkeiten zwischen ihr und den anderen Hofbewohnern. Die Lage eskaliert, sie bricht Ihren Job hier oben ab und reist endgültig ab. Sie verlässt den Hof deutlich früher als abgemacht. Jetzt hat Elisabet ein Problem. Den Käse, der viel Zeit braucht und den kompletten Haushalt alleine stemmen, das wird schwer. Wir beschließen noch etwas zu bleiben und sie zu unterstützen. Wir haben ja Zeit und machen es gerne. Nach etwas telefonieren ist auch Ersatz für Johanna gefunden. Allerdings erst ab dem 14. Juli. Aber immerhin. Bis dahin: Frühstück, Mittag und Abendessen machen, Gäste bewirten, alles sauber halten, Spülen usw…

Am Vormittag gehen wir mit Helmut Rinder zählen und schauen ob noch weitere Rinder verletzt sind. Ausserdem müssen wir mal nach den Wasserstellen schauen. Viel Wasser kommt nämlich nicht mehr unten an. Die Wasserreserven sind angegriffen. Auf der steilen Wiese kommt plötzlich ein ca. 300-400 kg schwerer Stein auf uns zu gerollt. Zum Glück kommt er aber auf einem kleinen Plateau zum liegen. Man weiß nicht wo man hin rennen soll, weil er auf Grund seiner Form ständig die Richtung wechselt. Was hab ich Herzrasen. Das hätte gewaltig schief gehen können! Da sieht man mal, dass der Berg immer in Bewegung ist.  Helmut war früher Bergführer. Er ist hier oben zuhause. Kennt die Schönheit und die Tücken. Er erzählt uns viel über die Berge rundherum. Er kennt fast jede Blume und weiß sehr viel über die Natur. Wisst ihr wie unglaublich gut „Männertreu“ richt? Ich weiß es jetzt und werde es nie vergessen. Wir bekommen hier oben einen wahnsinns Blick auf die äußere Üschene, den Oeschienensee, Blümlisalphorn und natürlich auf den Hof.

Am Nachmittag  versuchen wir es noch mal mit Paragliden. Diesmal gehe ich mit. Wir haben Nullwind. Wir starten auf einem alten Lawinenfeld. Ich muss viel laufen und komme sehr tief raus. Dabei streife ich noch mit meinem Protektor einen Zaun. Der mich aber Gott sei Dank fliegen lässt. Das war dann heute die zweite Portion Glück.  Eine ruhiger aber kurzer Flug und eine sanfte Landung. Elisabet war heute einkaufen und nimmt uns wieder mit Hoch auf den Berg. Den Abend lassen wir mit Fondue und Wein ausklingen. Dabei erzählt uns Helmut die ein oder andere Geschichte aus seinem spannenden Leben. Nach seiner Tätigkeit als Bergführer hat Helmut Bergbahnen installiert. Auch aus dieser Zeit berichtet er von interessanten Projekten. Elisabet hat ebenfalls viele lustige und ernste Geschichten zu erzählen. Wir lernen viel von den Beiden.

Wenn schlechtes Wetter ist, kann man bei Tage trotzdem nicht viel sehen. Keine 10 m weit lässt einen der Nebel blicken. Und mal eben Licht anmachen geht nicht. Gewitter ist ebenfalls nicht so lustig hier oben. Gespenstisch sind die Nebelschwaden die den Berg hoch ziehen. Dafür kann man in der Nacht bei klarem Himmel einen tollen Sternenhimmel bewundern. Oder Wetterleuchten in der Ferne ist auch ein toller Anblick. Ansonsten sieht man nachts die Hand vor Augen nicht. Diese Dunkelheit kennen wir von zu Hause nicht. Einen Abend bekommen wir ein Naturspektakel zu sehen: Alpenglühen. Nach wenigen Minuten auch wieder verschwunden. Die Berge sind so rot, dass man meint, sie brennen.

Fast eine Woche hier. Zeit für uns weiter zu ziehen. Das Wetter zeigt sich heute von seiner nicht so schönen Seite. Aber der Regen ist wichtig. Sehr sogar. Eigentlich wollten wir heute noch den Klettersteig an der Almenalpbahn machen. Bei Regen und Gewitter keine so gute Idee im Felsen am Metall zu hängen. Ein großer Blitzableiter. Wir waren nicht zum letzten Mal hier. Ganz bestimmt. Beladen mit einer großen Portion Alp-und Hobelkäse verlassen wir den liebgwonnenen Ort mit den liebgewonnen Menschen.

Fazit: Es sind nicht viele spektakuläre Dinge passiert. Aber das Gesehene, das Gefühlte, das Gehörte, das Gerochene, das Gespürte, das Zwischenmenschliche, einfach das Erlebte. Für immer unvergesslich. Und schwierig in Worte zu fassen. Tolle Menschen, die nicht viel über uns wissen, aber uns in der kurzen Zeit als Menschen ins Herz geschlossen haben. Und umgekehrt. So etwas tut einfach gut. Eine Woche für die Seele. Danke

Sehnsucht nach schweizer Bergen (26.6.-29.6.)

Wir haben schon so oft gesagt: Wenn wir nach Grindelwald oder sonst wo in die Schweiz fahren, müssen wir mal an Schaffhausen vorbei. Es hat nie geklappt. Auch im April nicht. Aber jetzt! In Schaffhausen gibt es den Rheinfall zu bewundern. Einer der größten Wasserfälle Europas. Vom Schloß Laufen aus, wo wir auch kostenlos geparkt haben, können wir runter an die Aussichtsplattformen. Da es schon Abend ist, ist es sogar möglich ohne Ticket auf die Plattform zu kommen. Kostet sonst 5 Franken pro Person. Was uns dort geboten wird, ist gewaltig. Diese Wassermassen, die die Felsstufen runterstürzen, sind einfach unglaublich und beeindruckend. Das ist etwas, was man mal gesehen haben sollte. Wir bleiben und genießen dieses Naturwunder im Sonnenuntergang bis es dunkel ist. Man kann sich die Rheinfälle noch aus einer anderen Perspektive anschauen. Das machen wir dann am nächsten Tag. Eine kleine Wanderung über eine Brücke auf die andere Rheinseite und es erwartet uns ein toller Blick auf das Schloß Laufen und den Rheinfall. Hier bin ich als kleines Kind mal gewesen. An diese Aussicht kann ich mich erinnern. Aber: beeindruckender ist das ganze schon eher, wenn man direkt daneben steht (Tipp: Vom Schloß aus auf die Plattformen).

Als wir im April in der Schweiz unterwegs waren, sind wir einen Abend bei Helmut uns Elisabet in Fruttigen im Kandertal gewesen. Sam kennt die beiden über Bruno. Kandertal? Richtig, das hat Sam auch schon auf seinem Flug am 20.04. (Es fliegt wie Sau!) mit dem Gleitschirm von Grindelwald aus besucht. Ich wollte schon immer mal auf so eine Almhütte. Also haben wir an dem Abend beide gefragt ob wir im Sommer mal hoch kommen dürfen. Aber sicher! war die Antwort. Per WhatsApp fragen wir ob und wann wir kommen dürfen? Gerne am Freitag. Jippi! Heute ist Mittwoch. Dann fahren wir doch schon mal in die uns bekannte Gegend und gehen dort noch mal fliegen.
In Interlaken entschließen wir uns das Deutschlandspiel gegen Südkorea zu schauen. Hier sitzen wir mit anderen Deutschen und Südkoreanern (es wimmelt in dieser Gegend nur so von Asiaten, Winter wie Sommer) gemeinsam beim Public Viewing in der Sonne. Dieses Spiel gewinnt Südkorea mit 2:0. Ist das bitter. Aber es sei den Südkoreanern gegönnt. Obwohl sie auch aus der WM ausscheiden, freuen sie sich wie die verrückten über den Sieg. Deutschland ist somit raus. Wir radeln zurück zu unserem Jolly, den wir am Thuner See stehen gelassen haben. Erst mal Abkühlen. Der See ist zum Glück nicht mehr so kalt wie im April. Heute Nacht schlafen wir am Seilpark bei Wilderswil und morgen gehts nach Grindelwald. Endlich mal im Sommer. Bisher kennen wir die Umgebung nur mit Schnee bzw. am Frühlingsanfang.
Parken (parkieren) ist in der Schweiz ja so eine Sache, aber in Grindelwald kennen wir uns ja bestens aus. Kostenfrei parken können wir an der Gletscherschlucht am unteren Grindelwaldgletscher. Hier kann man die Schlucht begehen. Würde ich auch gerne machen, aber ehrlich gesagt ist mir der Eintritt mit 19 Franken pro Person einfach zu teuer. Vielleicht irgendwann mal, wenn auch wieder Geld rein kommt. Das Wetter heute ist leider nicht so optimal zum fliegen. Also wandern wir von hier aus zum oberen Gletscher zum Restaurant Milchbach. Von dort bekommen wir eine tolle Aussicht auf das was der Gletscher einst geformt hat. Den Gletscher selber bekommen wir nicht zu sehen. Dieser hat in den letzten Jahren, wie viele andere auch, ziemlich an Masse verloren. Leider. Wir entdecken auf der gegenüberliegenden Felsseite Wanderer. Hoch oben folgen sie einem Apinen Wanderweg. Da muss es zur Glecksteinhütte gehen. Alles klar. Ziel für den nächsten Tag steht.

Der Freitag bringt bestes Flugwetter. Zudem auch nur etwas Nord(Wind). Also dürfen unsere Paraglidingrucksäcke mit zur Glecksteinhütte. Wir gehen früh vom oberen Gletscherparkplatz los, damit wir den Tag nutzen bzw. das Wetter besser einschätzen können. Ausserdem nimmt im Laufe des Tages der Talwind zu und das Landen auf dem Landplatz ist dann etwas anspruchsvoller. Vorbei an Kuhwiesen, über Schneefelder hinauf an steilen Hängen (was ich mit meinem dicken Rucksack nicht so prickelnd finde). Die Aussicht ist fantastisch. Aber mein Kopf macht heute nicht mit. Wieso habe ich auf einmal Angst? Sehr langsam komme ich mit meinem Rucksack auf dem Rücken vorwärts. Immer ganz nah am Felsen. Sam kann das nicht verstehen. So kennt er mich nicht. Aber er bleibt bei mir und versucht mich zu beruhigen und abzulenken. Mit Erfolg. Ich frage mich auch selber wieso ich mich jetzt so anstelle? Das habe ich sonst noch nie gehabt. Werde ich alt? Der Weg ist mittlerweile nicht mehr so steil, etwas breiter und man hat einen wunderbaren Blick über das Tal. Überall sind Blumen. Vogelgezwitscher. Insekten. Angenehme Temperaturen. Wasserfälle. Und endlich der Gletscher in Sicht, oder was davon noch da ist. Nach 3,5 Stunden haben wir die Glecksteinhütte erreicht. Hier haben wir einen tollen Ausblick auf den Gletscher, der auch jetzt wieder in Bewegung ist. Es knackt und dann bricht ein großes Stück Eis ab und stürzt mit lautem Getöse in die Tiefe. Beeindruckend. Auch die Sicht ins Tal ist fantastisch. Wir gönnen uns eine Suppe, bevor wir zum Stratplatz gehen und uns fürs Fliegen vorbereiten. Der Wind steht optimal an.
In steilem, unebenen Gelände sollte der Start gut funktionieren. Irgendwie habe ich mir in letzter Zeit ein zu zaghaftes Anbremsen beim Start angewöhnt. Nach der Aufziehphase kommt der Schirm über den Piloten und muss angebremst werden damit er nicht vorschießt und eventuell einklappt. Mein Schirm kommt gut hoch, aber ich bremse nicht genug an, schaffe dann aber verzögert noch den Schirm zu bremsen und zu kontrollieren. Alles gut gegangen. Alles auf Video und am Abend erstmal den Start analysieren. Es erwartet mich ein butterweicher Flug aus der Gletscheschlucht hinaus. Was ein Wahnsinnsausblick. Auch hier habe ich zuerst wieder meine Körperstreßsymptome wie ich sie in Andelsbuch unter der Wolke hatte. Unterarme taub. Kribbeln im Bauch. Aber alles ist gut und die Symptome lassen auch wieder nach. Außerdem ist Sam in meiner unmittelbaren Nähe. Den Flug genießen wir und müssen bei bereits gut anstehendem Talwind landen. Kein Problem. Das war toll. Bisher der schönste Flug den ich hatte. Und eine wirklich tolle Wanderung.

Jetzt unseren Jolly holen und ab zu Helmut und Elisabet. Aber wir haben ganz schön viel geschwitzt. Noch mal kurz in den Thuner See hüpfen und dann ins Kandertal. Am Ende von Kandersteg wartet wieder eine kleine Passtrasse auf uns. Hier geht es hoch zur Alm. Anfangs geteert, nachher Schotterweg. Es war die letzten Wochen sehr trocken und wir ziehen eine riesige Staubwolke hinter uns her. Der arme Mountainbiker den wir überholen leidet jetzt vermutlich an einer Staublunge. Einige Kurven und Steigung später erreichen wir den Hof von Helmut und Elisabet. Hier werden wir freundlich empfangen.